Home

Die Schlesischen Musikfeste kehren zurück

Im Rahmen der Wiederbelebung der Schlesischen Musikfeste veranstaltete der Initiativkreis am 27.09.2020 das Preisträgerkonzert des Young Ludwig-Wettbewerbs im kleinen Saal der Stadthalle Görlitz.
Der Deutschlandfunk (DLF) hatte dazu mit unser Dankbarkeit einen Mitschnitt zur Verfügung gestellt.
DLF – Young Ludwig-Wettbewerb – Siegerkonzert im Dornröschensaal

DLF Sendung – Spielweisen vom 30.12.2020

Historie
Kaum ein anderes Musikfestival dürfte auf eine so lange Geschichte zurückblicken wie die Schlesischen Musikfeste.
Dies belegt ein exemplarischer Vergleich: Die Bayreuther Festspiele finden erst seit 1876 statt, die Salzburger Festspiele gar erst seit 1920.
Die Schlesischen Musikfeste haben demgegenüber eine deutlich länger zurückreichende Tradition. Im Jahre 1830 gelang es dem Breslauer Seminaroberlehrer Johann Gottfried Hientzschein ein erstes Schlesisches Musikfest in Kynau abzuhalten, dem in den darauf folgenden Jahren an verschiedenen Orten in Schlesien weitere folgten.

Wiederaufnahme der Schlesischen Musikfeste

Die Wiederaufnahme der Schlesischen Musikfeste erfolgte 1996 bis 2009 in Görlitz.
Am 7. April 1990, noch in der damaligen DDR, gründete sich das Kuratorium „Schlesische Lausitz“ e.V., den Vertreter von Parteien, Initiativen, Abgeordnete, Vertreter des Mittelstandes und Einzelpersönlichkeiten angehörten.

Mit dem Umbruch in der DDR und im Osten Europas und der darauf folgenden deutschen Einigung wurde 1994 der Wunsch geäußert, bald wieder die Tradition der Schlesischen Musikfeste aufzunehmen.
Auf die Idee und den Vorschlag der Schlesischen Jugend Görlitz und nachfolgender Trägerschaft durch das Kuratorium „Schlesische Lausitz“ und ausführend durch das Festkomitees Schlesische Musikfeste fand vom 14. bis 16. Juni 1996 das 27. Schlesische Musikfest statt, dem im Zweijahresrhythmus bis 2009 weitere Musikfeste jeweils im Juni folgten.
Das Musikfest 2011 konnte wegen fehlender Mittelzusagen der öffentlichen Hand nicht mehr stattfinden.

Die Wiederbelebung war konzeptionell davon geprägt, dass Schlesien immer ein Land des geistigen und materiellen Austauschs zwischen Deutschland, Polen und Böhmen gewesen war.
Zudem gehört Schlesien durch die Neuaufteilung seines Gebiets nach dem zweiten Weltkrieg in weiten Teilen nun zu Polen. Die Neuaufnahme der Musikfeste versuchte diesen Umständen Rechnung zu tragen und die Grenzsituation in der Euroregion Neisse und in den zur „Europastadt“ verbundenen Städten Görlitz / Zgorzelec bewusst zu reflektieren, indem die schlesischen Musikfeste als ein grenzüberschreitendes Projekt durchgeführt wurden, bei dem Laien- und Berufskünstler aus Deutschland, Polen und Tschechien gemeinsam auftraten und somit einen Beitrag zur Völkerverständigung leisteten. Damit erinnerte das Schlesische Musikfest an die bleibenden Wirkungen von Künstlern aus den ehemals deutschen Gebieten in Ostmitteleuropa und stellt sie in einen neuen Kontext an der Grenze von Deutschland, Polen und Tschechien.

Gegenwart und Zukunft
Der erfolgversprechende Anfang war in 2020 gemacht und der Initiativkreis zur Wiederbelebung der Schlesischen Musikfeste war gefordert, den Schwung und Enthusiasmus für 2021 aufzunehmen.
Unter der Trägerschaft des Kuratoriums „Schlesische Lausitz“ folgten vom 18.09.2021 bis 26.09.2021 mit den Präludien eine beeindruckende Fortsetzung als weiterer Meilenstein zur Etablierung der Schlesischen Musikfeste als Musikfestival im Dreiländereck.
Allen Beteiligten sei auf diesem Wege noch einmal herzlicher Dank für Hilfe, Unterstützung und Einsatz gesagt.
Wir sehen uns und herzlich Willkommen zum 33. Schlesischen Musikfest in 2022!