Geschichte

Das Schlesische Musikfest wurde 1876 von Bolko von Hochberg gegründet. Neunzehn Veranstaltungen davon hat er selbst geleitet.

Die Schlesischen Musikfeste von 1876 bis 1942 waren glanzvolle und mitreißende Höhepunkte im Musikleben Niederschlesiens. Im Jahr 1878, dem ersten Musikfest in Görlitz, wurde auch die erste Musikhalle, zwischen Stadtpark und Neißeufer, eingespielt. Es war ein „ausrangiertes Monstrum“ des Görlitzer Gartenbauverein, der darin Ausstellungen, Zirkusvorstellungen und Sommertheater veranstaltet hatte. Der konzertgerechte Umbau wurde durch wurden durch Graf Hochberg, die Provinz Schlesien und die Landstände der preußischen Oberlausitz vorfinanziert. 1896 schenkte Graf Hochberg das Gebäude der Stadt, das wegen ihrer guten Akustik bei Musikern und Zuhörern sehr geschätzt wurde. Die Musikhalle bot Platz für 900 Mitwirkende und für 2000 Gäste (1100 Sitzplätze). Über sieben Jahrzehnte hinweg wurden Tradition und Profil der Landschaft über die Grenzen hinaus von Musikern und einem begeisterten Konzertpublikum geprägt. Seit 1889 war fast ausnahmslos Görlitz, die zweitgrößte Stadt Niederschlesien, Gastgeber der Schlesischen Musikfeste, womit die Stadt einen nennenswerten Beitrag zum geistigen Reichtum Schlesiens leistete.

Unmittelbar nach der Aufführung im Jahr 1906 konnte der Grundstein für eine neue Musikhalle gelegt werden. Sie wurde die größte Konzerthalle zwischen Breslau und Dresden. Der große Saal der neuen Stadthalle bot nun mindestens 2700 Sitzplätze und auf der Konzertbühne Platz für mehr als 900 Mitwirkende. Die Stadthalle blieb im Bewusstsein der Görlitzer und ihrer Gäste vor allem mit den Schlesischen Musikfesten verbunden, sogar in den 54 Jahren erzwungener Pause.